Prinz Max zu Wied

Leben und Werk

Begleitschrift zur Ausstellung im Landschaftsmuseum Hachenburg 1994

Maximilian Prinz zu Wied

Maximilian Alexander Philipp Graf zu Wied-Neuwied wurde am 23. September 1782 als achtes von zehn Kindern von Friedrich Carl Graf zu Wied-Neuwied (1741-1809) und dessen Gemahlin Louise geb. Gräfin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1747-1823) im Schloß zu Neuwied am Rhein geboren. Nachdem das Haus 1784 in den Fürstenrang erhoben worden war, erfolgte die Namensänderung in Prinz zu Wied.

Als Paten für die Taufe am 27. September 1782 wählten die Eltern Maximilian Franz von Habsburg-Lothringen (+ 1801), Erzherzog von Österreich und Erzbischof-Koadjutor von Köln (seit 1784 Erzbischof und Kurfürst), den (seit 1738) regierenden Großvater Johann Friedrich Alexander Graf zu Wied-Neuwied und eine Verwandte mütterlicherseits, Philippine Fürstin zu Hohenlohe-Kirchberg geb. Gräfin von Isenburg-Philippseich.

Kindheit und Jugend waren von den Folgen der Französischen Revolution überschattet. Neuwied gewährte großzügig französischen Adeligen Asyl. Während der Koalitionskriege mußte Maximilian als Vierzehnjähriger mit Mutter und Geschwistern selber fliehen und vorübergehend in Meiningen Aufenthalt nehmen.

Die Erziehung scheint vorwiegend in Händen des Ingenieurleutnants Christian Friedrich Hoffmann gelegen zu haben. Selber naturkundlich und archäologisch interessiert, dürfte er die Interessen des jungen Prinzen entsprechend gefördert haben. Sehr wahrscheinlich hat Hoffmann auch durch seine Kontakte mit der Universität Göttingen das spätere Studium Maximilians an der Georgia Augusta angeregt.

"Maximilian wurde, und zwar im wissenschaftlichen sowohl wie im ästhetischen Sinne, im Geist der Klassik erzogen, die der Wesensart seines Elternhauses durchaus gemäß war, und er blieb, was ein wesentlicher Zug seines Charakterbildes ist, dieser Geistesrichtung zeitlebens verbunden. Er erlebte wohl Entstehung und Blüte der Romantik, ohne jedoch, wie es scheint, von dieser tiefer berührt worden zu sein, mit Ausnahme der Tatsache, daß er, wie die meisten seiner Zeit, von dem im Schatten der napoleonischen Herrschaft erwachenden Nationalgefühl ergriffen und erfüllt war. Doch auch diese warme Vaterlandsliebe, die ihn, obwohl nicht Preuße von Geburt, Anschluß in Berlin eher als in Wien suchen und finden ließ hat in keinem Augenblick seines Lebens die Unbestechlichkeit seines Blickes getrübt."

(Karl Viktor Prinz zu Wied, in: Röder & Trimborn, S. 15 f.)

Schloß Monrepos oberhalb von Niederbieber als Sommersitz der Familie dürfte auch Maximilian heitere Kindheits- und Jugenderlebnisse beschert haben. Im übrigen ist auffallend wenig über diesen Lebensabschnitt des Prinzen bekannt.

Prinz Max

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