Prinz Max zu Wied

Leben und Werk

Begleitschrift zur Ausstellung im Landschaftsmuseum Hachenburg 1994

Lebensabend

Den Rest seines Lebens verbrachte Maximilian im wesentlichen in Neuwied (Karl Viktor Pr. z. Wied), wenn er nicht auf Monrepos oder anderen fürstlichen Liegenschaften zur Jagd oder Erholung weilte. Den Plan, ins Baltikum zu fahren, um Elche zu beobachten, soll er fallengelassen haben, weil Bodmer nicht hatte mitkommen wollen. Wohl unternahm er noch kleinere Reisen, so nach Berleburg (1840), in die Schweiz (1850) oder nach Berlin.

Bild: Prinz Max in hohem Alter
Prinz Maximilian.

Seine Zeit war im übrigen mit der Bearbeitung seiner Aufzeichnungen und Sammlungen bis zuletzt restlos ausgefüllt. Seine neue Vorliebe, die Fischsammlung, umfaßte 1854 bereits 354 Arten. In diesem Jahr brauchte er mehrere Monate, um die sechsbändige "Fauna japonica" von Philipp Franz von Siebold (1796-1866) mit ihren 410 Farbtafeln abzuzeichnen, da ihm das Werk zu kostspielig war.

Sein Schreibtisch im sogenannten Neuen Bau des Schlosses war von einem Foto Humboldts mit dessen eigenhändiger Widmung geschmückt. Den Raum beherrschte ein Gemälde von Heinrich Richter, das den Prinzen mit Quäck vor einer Urwaldkulisse zeigt.

Pfingsten 1863 hielt der Naturhistorische Verein der preußischen Rheinlande und Westfalens, Bonn, seine 20. Generalversammlung zu Ehren des Achtzigjährigen in Neuwied ab. Der Prinz hielt aus diesem Anlaß seinen letzten öffentlichen Vortrag über "Die amerikanische Urnation", der begeistert aufgenommen wurde.

Als letzte Veröffentlichung erschien das "Verzeichnis der Reptilien, welche auf meiner Reise im nördlichen Amerika beobachtet wurden" mit sieben Tafeln von Karl Bodmer.

Am Morgen des 3. Februar 1867 starb Maximilian an einer Lungenentzündung und wurde wenige Tage später im Familiengrab des fürstlichen Schlosses beigesetzt. Anscheinend hatte er sich die Erkrankung zwei Wochen vorher bei der Teilnahme am Begräbnis seiner Nichte Thekla zu Wied (+10.1.1867) zugezogen.

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